Frischer Wind Gefällig? – Interim Marketingleiter sind nicht nur flexibel einsetzbar, sondern auch immer gut für neue Ansätze und Ideen.
Die Nachfrage nach Interim Management steigt kontinuierlich. Und dies nicht nur in großen Unternehmen oder für ganz bestimmte Bereiche wie Finance oder HR. Gerade der Mittelstand und das Marketing können von der zielgerichteten Unterstützung von außen profitieren.
Interim Management wird zunehmend zu einem normalen Bestandteil des betrieblichen Alltags.
Unternehmen haben erkannt, dass auch im Bereich von Führungsaufgaben Flexibilität ein Wettbewerbsvorteil sein kann und greifen daher im Rahmen des Managements auf Zeit immer häufiger auf die zeitlich befristete Unterstützung durch externe Fach- und Führungskräfte zurück. Damit überbrücken Sie flexibel eine Vakanz (z. B. als Elternzeitvertretung), beschaffen sich zielgerichtet dringend benötigte Projektmanagement-Kapazitäten (z. B. für eine Produktneueinführung) oder versorgen sich von außen mit für die Bewältigung einer konkreten Aufgabenstellung benötigtem Know-how (z. B. für die Erarbeitung und Implementierung eines erfolgreichen CRM).
Interim Management im Mittelstand
Vor diesem Hintergrund birgt Interim Management insbesondere für mittelständische Unternehmen großes Potential.
Während Großunternehmen meist eine ausreichende Zahl von Führungskräften sehr flexibel einsetzen können, profitieren die oft sehr schlanken mittelständischen Strukturen ganz besonders von der Möglichkeit eines zeitlich und inhaltlich klar definierten Einsatzes einer konkret für die anstehende Aufgabe ausgewählten Führungskraft. Ob Vakanzüberbrückung, Projekteinsatz oder Coaching, Interim Manager können mittelständische Strukturen erfolgreich professionalisieren und auch unbequeme Maßnahmen konsequent umsetzen. Immer wieder fördern sie Wahrheiten zutage, mit denen das Unternehmen gar nicht gerechnet hatte. Als neutrale Instanz bewahren die Interim Manager dann gleichzeitig die Sachlichkeit in der Diskussionen – sowohl nach innen Richtung Belegschaft als auch nach außen zu Kunden, Lieferanten oder Banken.
Interim Management im Marketing
Im Marketing, also in jenem Bereich, der am schnellsten auf die sich dynamisch verändernden Kundenanforderungen und Rahmenbedingungen reagieren muss und den Druck vom Markt am direktesten spürt, kann z.B. ein Interim Marketingleiter eine ganz besonders wertvolle Ressource sein, deren Einsatz sich ohne wenn und aber auszahlt.
Ob kurzfristig Strukturen und Prozesse auf Vordermann zu bringen sind während ein festangestellter Funktionsinhaber noch gesucht wird, ob strategische Aufgabenstellungen bearbeitet werden müssen, die die Kunden früher an Unternehmensberater gegeben hätten oder ob der gerade im Marketing notwendige kontinuierliche Aufbau aktueller Kompetenzen im Mittelpunkt steht – auf Basis ihres breiten und tiefen Erfahrungsschatzes, u.a. aus anderen Branchen und Unternehmen, können Interim Manager, oftmals bewusst überqualifiziert, frischen Wind in das Marketing eines Mittelständlers bringen und in kürzester Zeit Veränderungsprozesse anstoßen, die das Unternehmen aus eigener Kraft nicht hätte initiieren können oder die zumindest deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätten.
Voraussetzungen für ein erfolgreiches Interimmandat
Für den Erfolg eines Interim Mandates ist natürlich zunächst die passgenaue Selektion des Interim Managers entscheidend. Was selbstverständlich anmutet stellt sich in der Mandatspraxis immer wieder als ernstzunehmender Stolperstein heraus. Denn nicht nur die „Papierform“, sondern auch die Persönlichkeit und der Arbeits- und Kommunikationsstil des Interim Managers oder der Interim Managerin müssen zu dem Unternehmen und zur Aufgabestellung passen.
Diese Passung lässt sich wiederum nur dadurch sicherstellen, dass der Provider detailliert und vor allem ehrlich gebrieft wird und seinerseits in der Lage ist, sowohl die fachlichen, wie auch die zwischenmenschlichen Anforderungen, die das Mandat stellt, zu erfassen und gemeinsam mit dem Unternehmen zielgerichtet zu spezifizieren und sie schließlich bei der Auswahl der Kandidaten heranzuziehen.
Zur Vermeidung von Akzeptanzproblemen innerhalb der Organisation sind die klare Definition und die Kommunikation des Aufgabenbereiches und eine nachvollziehbare Darlegung der Gründe für den Einsatz unabdingbar. Auf dieser Basis kann der Interim Manager dank seiner sozialen Kompetenz und Sensibilität die Befindlichkeiten im Unternehmen berücksichtigen und sein Team hinter sich bringen. Dabei hat er den großen Vorteil, dass er nicht in Konkurrenz mit den festangestellten Mitarbeitern steht.
Über den Autor:
Axel Oesterling, Diplom-Kaufmann, Jahrgang 1965, ist Spezialist für Markenführung sowie Marketing- und Kommunikationsmanagement mit Fokus auf Dienstleistungsindustrien, langlebige Gebrauchsgüter und Luxusgüter. Seine langjährige Karriere in der Industrie führte Axel Oesterling zu verschiedensten Stationen im In- und Ausland. Zuletzt war er als Leiter der Konzern CI der BMW Group in München für deren weltweiten Auftritt verantwortlich. Bei Rolls-Royce Motor Cars in Großbritannien stand er als Global Marketing Director dem erfolgreichen Relaunch der Superluxusmarke vor und verantwortete ihre weltweiten Vermarktungsaktivitäten. Während seiner sich anschließenden mehrjährigen Beratungstätigkeit betreute er als Principal B2B und B2C Unternehmen unterschiedlichster Branchen im Rahmen von Projekten der marktorientierten Unternehmensführung.
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