Newsletter-Strategien für den Mittelstand [Gastbeitrag]

Der Mittelstand bekommt immer mehr Probleme. Dies liegt nicht zuletzt an der wachsenden Konkurrenz aus dem Internet, aber auch an der Veränderung der Kaufgewohnheiten der meisten Menschen. Dank der sogenannten digital Natives, welche mittlerweile zur kaufstärksten Zielgruppe gehören, hat sich das Kaufverhalten vieler Menschen deutlich gewandelt. Kundentreue und somit die wichtige Stammkundschaft werden zu einem immer selteneren Phänomen und müssen aktiv gefördert werden. Newsletter-Kampagnen und ein gezieltes E-Mail-Marketing können für viele kleine und mittelständische Unternehmen der optimale Ansatz sein, um diese Kundentreue wieder zu erzeugen und die eigenen Kennzahlen zu verbessern.

Newsletter Marketing wird immer wichtiger für den Mittelstand

Der Mittelstand muss sich umorientieren und sich viele Mechanismen zu Eigen machen, welche bisher vor allem im Bereich E-Commerce von Bedeutung waren. Ein wichtiges Element betrifft hierbei das E-Mail-Marketing. Denn diese Form des Marketings bietet nicht nur eine sehr große Reichweite, sondern zusätzlich noch bestechend niedrige Kosten pro Kontakt. Somit können auch kleinere Unternehmen aus dem Mittelstand über diese Marketing-Maßnahmen ihre Kunden gezielter und effektiver erreichen. Gründe für diese Veränderungen gibt es viele. Vor allem die direkte Konkurrenz aus dem Internet und somit die verstärkte internationale Konkurrenz wird für viele Unternehmen zu einem immer stärkeren Problem.

Durch ein gezieltes Marketing lassen sich über kurz oder lang echte Stammkunden aufbauen, welche einem Unternehmen auch in Zukunft die Treue halten werden. Hierzu müssen diese Kunden aber von den Vorzügen überzeugt und vor allem durch beständige Angebote gehalten werden. Das E-Mail-Marketing bildet hier die perfekte Kontaktform, da die Kunden gezielt und unaufdringlich angesprochen werden können. Zusätzlich bietet diese Form des Marketings die Möglichkeit der Segmentierung und Personalisierung, was den Erfolg der verschiedenen Kampagnen nochmals deutlich erhöhen kann.

Immer mehr Unternehmen – auch solche mit kaum vorhandenem Knowhow im Bereich E-Commerce, setzen aus diesem Grund auf Newsletter-Kampagnen und E-Mail-Marketing und schaffen somit eine direkte Kontaktmöglichkeit zu ihren Kunden.

Diese Grundlagen müssen erfüllt werden

Die Grundlage für ein erfolgreiches Newsletter-Marketing liegt zunächst in einer sauberen Datenbasis. Eine gut gefüllte Kontaktliste ist der erste Schritt zu einem erfolgreichen E-Mail-Marketing. Allerdings genügt es nicht, über die E-Mail-Adressen der eigenen Kunden zu verfügen, sondern diese müssen dem Versand von Newslettern auch explizit zugestimmt haben. Dies ist wichtig, da ein unverlangter Versand einer E-Mail bereits als kalte Akquise gilt und entsprechend bestraft werden kann. Hier zeigt sich die wohl größte Schwierigkeit für den Mittelstand.

 In Deutschland müssen Sie sich streng an die Vorgaben des Double-Opt-in-Verfahrens zu halten. Der Empfänger erhält dabei zuerst eine Bestätigungsmail mit einem Link. Erst wenn er diesen Link anklickt ist der Newsletterversand erlaubt. Der “eco Verband der Internetwirtschaft e. V.” hat zu diesem Thema einen Leitfaden für die Praxis herausgegeben: “eco Richtlinie für zulässiges  E-Mail-Marketing” 

Die E-Mail-Adressen der eigenen Kunden müssen abgefragt und hinsichtlich eines solchen E-Mail-Versandes autorisiert werden. Das bedeutet für viele Unternehmen, dass zunächst die entsprechenden Maßnahmen initiiert werden müssen, um diese Daten zu sammeln und somit eine umfassende Datenbasis zu schaffen. Ebenfalls wichtig und im Bereich E-Commerce gang und gäbe.

Alle weiteren relevanten Daten über die Kunden sollten ebenfalls gesammelt und für die Nutzung im E-Mail-Marketing aufbereitet werden. Ein sogenanntes Customer-Relationship-Management kann über die entsprechenden Tools bei der Organisation und Nutzung dieser Kundendaten helfen.

Sie sehen: Der Aufbau eines erfolgreichen E-Mail-Marketings ist zunächst mit einem nicht zu unterschätzenden Aufwand verbunden. Sind diese Grundlagen jedoch einmal geschaffen, können Sie immer wieder auf diese Elemente zurückgreifen und somit erfolgreiche Marketing-Kampagnen problemlos realisieren. Zusätzlich kann jeder neue Kunde über diese Schnittstellen erfasst und in den E-Mail-Verteiler beziehungsweise die Kontaktliste eingepflegt werden. Die Mühen im laufenden Betrieb minimieren sich somit deutlich.

Der Aufbau eines Newsletters: Hierauf sollten Sie achten

Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen einen guten und vor allem wirksamen Newsletter aufbauen möchten, müssen Sie sich in ein oftmals vollkommen neues Themengebiet einarbeiten. Glücklicherweise gibt es einige Punkte, die sich mit wenig Recherche schnell abklären lassen.

Wichtig ist neben dem passenden formalen Aufbau des Newsletters auch dessen Gestaltung. Allerdings gibt es auch hier Lösungen, welche die Arbeit für Sie deutlich vereinfachen und eine schnelle und zielgruppengerechte Möglichkeit bieten, einen professionellen Newsletter schnell aufzubauen und in Gang zu setzen. Die wohl wichtigste Rolle spielt die Auswahl der passenden Software.

Professionelle Newsletter-Software bietet viele Vorteile

Selbstverständlich können Sie nur mit Outlook und viel Fleiß und Mühe einen eigenen Newsletter auf die Beine stellen. Dies ist allerdings weder sonderlich komfortabel noch sonderlich einfach. Schließlich gehört zu einem guten Newsletter Marketing eine ganze Reihe mehr an Funktionen, als nur das einfache Erstellen und Versenden der eigentlichen Newsletter. Aus diesem Grund ist die Nutzung einer professionellen Newsletter-Software von entscheidender Bedeutung.

Viele Webmail-Anbieter und auch Outlook lassen nur den gleichzeitigen Versand an maximal 100 Empfänger pro E-Mail zu, um Missbrauch durch Spam zu verhindern. Eine professionelle Newsletter-Software umgeht diese Limitierung durch mehrfaches Versenden an jeweils kleinere Empfängerzahlen.

Eine solche Newsletter-Software bietet Ihnen beispielsweise die Möglichkeit passende Newsletter- Vorlagen für Unternehmen aus dem Mittelstand zu verwenden und somit Ihre Newsletter einfacher und professioneller zu gestalten. Darüber hinaus verfügt eine solche Software über eine Reihe von Schnittstellen und Optionen, um direkt in Ihre Datenverarbeitung integriert zu werden. Die Befüllung der Newsletter mit Inhalten oder eine einfache und unkomplizierte Personalisierung werden somit problemlos ermöglicht. Zusätzlich bietet eine professionelle Software den Vorteil, dass Sie die unterschiedlichsten Tests und Prüfmechanismen integrieren können. Somit können Sie den Erfolg der jeweiligen Marketing-Kampagne direkt und bei Bedarf in Echtzeit überprüfen.

Formale Elemente bei Newslettern beachten

Bei der Erstellung von Newslettern sind Templates und Vorlagen eine gute und einfache Möglichkeit, um einen ansprechenden und durchdachten Newsletter zu erstellen. Dennoch gilt es einige Vorgaben zu beachten, um einen möglichst hohen Erfolg bei den Lesern und somit den zukünftigen Stammkunden zu erzielen. Das wären unter anderem:

Betreff und Preheader

Betreff und Preheader sind die beiden Bereiche, welche sowohl am Smartphone als auch am Computer dem Empfänger einer E-Mail sofort dargestellt werden. Anhand dieser Informationen entscheidet der Leser, ob er eine E-Mail öffnet oder diese gegebenenfalls ungelesen löscht. Aus diesem Grund müssen beide Elemente den Leser begeistern oder diesen zumindest neugierig machen. Es lohnt sich durchaus, sich diese Elemente bei erfolgreichen Newslettern anzuschauen und sich der verschiedenen Wirkprinzipien zu bedienen.

Bild und Text

Bilder machen einen Newsletter lebendig. Doch annähernd 40 Prozent aller Nutzer sehen sich Newsletter an, ohne die zugehörigen Bilder zu laden. Das bedeutet, dass jeder Newsletter auch ohne Bilder funktionieren muss. Verwenden Sie die Alt-Texte der Bilder, um deren Inhalte auch in Textform zu transportieren. Somit kann der Newsletter sowohl mit als auch ohne Bilder optimal genutzt werden.

Call-to-Action

Wenn Sie Ihren Kunden im Newsletter etwas anbieten, muss dieses für den Kunden sofort erreichbar sein. Gut platzierte und über Buttons dargestellte Links zum Angebot müssen für den Leser von jedem Punkt des Newsletters aus erreichbar sein. Diese Verlinkungen sollten den Kunden direkt in den Verkaufsprozess führen und ihn somit direkt zu einem Abschluss verleiten.

Gesetzliche Vorgaben für den Newsletter-Versand sind wichtig

Neben diesen formalen Vorgaben gibt es allerdings auch gesetzliche Richtlinien, an welche Sie sich bei einem Newsletter halten sollten.

Sie müssen zwingend in jedem Newsletter eine Möglichkeit verbauen, dass sich der Leser von diesem Service wieder abmelden kann. Als Best Practice gilt hier ein entsprechender Button am Ende des Newsletters. Lassen Sie sich hierbei allerdings die Chance nicht entgehen, den Kunden per Feedback-Formular nach den Gründen für seine Abmeldung zu fragen. So können für Sie relevante Daten als Rückmeldung kommen, welche Ihnen helfen Ihre Newsletter Kampagne gezielt zu verbessern.

 Auch ein Newsletter ist ein Telemediendienst und unterliegt daher gem. § 5 TMG der Impressumspflicht.

Newsletter-Kampagnen im Nachgang optimal bewerten

Der Vorteil beim Newsletter-Marketing liegt vor allem in der hohen Datendichte. Denn Sie können die Newsletter nicht nur kreieren und versenden, sondern auch die wichtigen Kerndaten der einzelnen Kampagnen problemlos erfassen. Über eine entsprechend professionelle Newsletter-Software können die verschiedenen Datensätze ganz einfach getrackt und abgerufen werden.

Binden Sie zusätzlich noch Google Analytics über die entsprechende Schnittstelle ein, erweitern sich die technischen Möglichkeiten nochmals deutlich. Überprüfen können Sie unter anderem:

  • Die Lesezeit: Sie können sofort erkennen, wie lange die jeweiligen Empfänger Ihre E-Mail gelesen haben. Somit können Sie bereits eine erste Prognose über die Effektivität des Mailings
    erhalten.
  • Empfangsgerät und Software: Sie sehen nicht nur, ob Ihre Empfänger die E-Mails per Smartphone oder per Desktop-Computer abgerufen haben, sondern vielfach auch, welche E-Mail-Software hierbei zum Einsatz kam. Alles Daten über Ihre Kunden, welche Sie für eine Individualisierung der Angebote und eine Verbesserung der Newsletter verwenden können.
  • Die Akzeptanz der Inhalte: Sie können genau erkennen, welche Links in Ihrem Newsletter von welchen Kunden angeklickt wurden und somit eine Bewertung der verschiedenen Angebote
    vornehmen.
  • Die Bewegungen der Empfänger auf der Webseite: Sofern von den Datenschutz-Richtlinien abgedeckt, können Sie jeden Besucher Ihrer Webseite identifizieren, welcher über einen Newsletter von Ihnen auf die Seite gelangt ist. Somit können Sie dessen Verhalten tracken und sein Kaufverhalten in Relation zu Ihrem Newsletter setzen.

Gelungene Beispiele aus der Praxis

Es gibt viele Unternehmen, welche sich nicht nur durch ihren wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch durch ihre Newsletter auszeichnen. Diese punkten durch

  • ein klares und gut kommuniziertes Branding,
  • durch ein rundes und stimmiges Design
  • und vor allem durch hervorragende Bilder, spannende Inhalte
  • und fesselnde Betreff-Zeilen und Preheader.

Abonnieren Sie am besten die Newsletter von IKEA, bloomydays.de oder auch foodora.de, um einen Überblick über deren Lösungen zu erhalten. Sie werden überrascht sein, wie unterschiedlich die verschiedenen Newsletter der einzelnen Unternehmen aufgebaut sind und welch große Wirkung diese Newsletter zu erzielen wissen. Es ist durchaus sinnvoll sich bei den verschiedenen Unternehmen umzuschauen und die verschiedenen Strategien zu vergleichen, wenn Sie eine einzigartige und passende Strategie für Ihr Unternehmen suchen.

Lassen Sie sich von erfolgreichen und gut gemachten Kampagnen inspirieren.


Über den Autor:

Michelle_BüchlerMichelle Büchler ist Business Development Managerin D-A-CH bei Mailify.

Sie verfügt über einen Abschluss in Marketing und Kommunikation und war zuvor viele Jahre unter anderem bei Booking.com und der Lufthansa Gruppe tätig.


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