Preisvergleich: Online- oder lokale Druckerei? (Gastartikel)

PreisvergleichWie viel Euro sollte ein gutes Plakat kosten und was sollte ich als KMU oder Kleinstunternehmer, der mit einem begrenzten Budget haushalten muss, darüber wissen?
In diesem Beitrag finden Sie Anbieter und die entsprechenden Preise für Werbeplakate in DIN A0. Dabei wurden sowohl ausgewählte Online- als auch lokale Druckereien mit ihren Preisen verglichen. Ziel ist es, Ihnen ein Gefühl für den Vergleich von Druckereien zu geben. Dabei werden die Fakten, auf die es beim Plakatdruck ankommt, näher erläutert.

Auf welche Fakten muss ich beim Plakatdruck achten?

1. Papier- und Grafik-Formate

Plakate werden in Papierformat ausgegeben. Dabei dient zur Orientierung das Format A0. A0 entspricht in etwa einem Quadratmeter. Auf diesen Quadratmeter lassen sich, bildlich gesprochen, je ein Blatt in A1, A2, A3, A4, A5, A6, A7 und A8 legen.

Mit diesen Maßen können Sie also schon vorab berechnen, wie groß Ihr neues Werbeplakat werden soll.

Ihre Fotos, Grafiken oder Collagen sollten Sie in einem üblichen Grafikformat umwandeln. Zu beachten ist, dass jede Kompression (Umwandlung) mit Verlusten an Bildinformationen verbunden ist. Diese Verluste können sich zum Beispiel in der verwendeten Schriftart oder dem Grad der Tiefenschärfe widerspiegeln. Bilder im für Fotos üblichen JPG-Format haben eine kleine Dateigröße. Jedoch ist auch der Informationsverlust entsprechend hoch.

Wenn Sie auf viele Details und hohe Qualität achten müssen, empfehlen sich eher die Formate PNG oder Tiff. Bilder in diesen Dateitypen werden fast verlustfrei komprimiert. Diese Dateien eignen sich für Plakate mit viel Text. Das Grafikformat Tiff wird häufig in der Druckvorstufe angewendet, da es unter anderem den CMYK-Farbraum unterstützt.

Sollten Sie hoch qualitative Plakate mit viel Text drucken, achten Sie bei der Wahl Ihres Anbieters ebenso auf die Auswahl an verwendbaren Dateiformaten. Onlinedruckereien können in ihren Formularen oft nur wenige Dateiformate anbieten.

2. Farben – Farbraum

Für den Druck wird als Farbraum CMYK angewendet. Das sollten Sie bei der Übergabe Ihres Bildes oder Ihrer Grafik an die Druckerei beachten. Während Monitore die Farben in RGB (also Rot Grün Blau) ausgeben, werden Printerzeugnisse wie Zeitschriften, Magazine und eben auch Bilder traditionell in CMYK: Cyan (Blau), Magenta (Rot) Yellow (Gelb), Kontrast (Schwarz/Grau) gedruckt.

Oft genug passiert es, dass das fertige Bild oder die gestaltete Grafik anders aussehen als auf dem Monitor. Schauen Sie sich daher Ihre Bilder nicht nur in RGB, sondern auch in CMYK an, bevor Sie sie drucken lassen.

Bei der Farbwahl haben Sie eine bestimmte Auswahl. Bilder können ein-  oder mehrfarbig gedruckt werden, zum Beispiel 4/0-farbig CMYK bedeutet, dass Ihr Plakat vier verschiedene Farben aufweisen wird.

Eine weitere Farbraum-Komponente ist HKS. Sie gehört zu den Sonderfarben. Hier werden im Gegensatz zu RGB oder CMYK die Farben nicht gemischt, um neue zu produzieren. Vielmehr sind alle Farben vorhanden. 88 Basisfarben sowie 3520 Volltonfarben weist HKS auf. Alle Farben haben ihren eigenen Wert. HKS-Farben werden zur Veranschaulichung als Fächer dargestellt.

Auch hier gilt es darauf zu achten, mit welchem Farbraumschema das Bild gedruckt wird, um unschöne Farbverfehlungen zu vermeiden.

HKS steht übrigens nicht für eine bestimmte Farbkombination, was bei über 3000 Farben schwierig werden dürfte, sondern für die Entwickler des Systems: Hostmann-Steinberg Druckfarben, Kast + Ehinger Druckfarben und H. Schmincke & Co.

3. Druckveredelung

Bei einer Veredelung wird auf das Papier eine zusätzliche Beschichtung aufgetragen, die ihm ein anderes Aussehen verleiht und/oder das Papier vor äußerlichen Schäden schützen soll.
Im Plakatdruck werden als Papier- oder Druckveredelung unter anderem folgende Materialien bzw. Methoden angewendet:

  • Mattlack: sorgt für einen matten Glanz – ohne Spiegelung.
  • Glanzlack: sorgt für einen Spiegelglanz.
  • Folierung: Das Papier wird in Plastik eingeschweißt, also mit Folie versehen.
  • Laminierung: Das Papier wird mit Polyesterfolien im Ganzen unter Druck und Wärme verbunden und damit versiegelt. Es eignet sich daher hervorragend für den Außeneinsatz.

Seit einiger Zeit ist auch die Veredelung durch Acrylglas sehr beliebt geworden. Die 3 bis 6 mm hohe Schicht wird auf das Plakat aufgetragen –  und es entsteht ein sogenannter Tiefeneffekt. Acryl- oder Plexiglas gehört zu den Thermoplasten, die sich bei Erhitzung verformen lassen. Laminat kommt übrigens aus dem Lateinischen und heißt so viel wie beschichtet – also mit einer Schicht (lat. Lamina) versehen.

4. Papierart und Blattstärke

Wie qualitativ hochwertig Ihr Plakat werden soll und welche Farben Sie verwenden können, hängt im großen Stile von der Stärke und der Art des Papiers ab. Die Papierstärke wird Grammatur genannt. Auf den Verpackungen wird sie als g/qm angegeben, wobei in Gramm (g) die eigentliche Stärke gemessen wird. Ausgangsbasis und Orientierung ist auch hier A0 (als ein Quadratmeter = qm).

Papiersorten, die für Plakate Verwendung finden, sind in der Regel Offsetpapier (das normale Druckerpapier, Stärke: 80 – 120 g/qm) sowie Fotodruckpapier (135 – 250 g/qm und mehr). Fotodruckpapier.

5. Auflage – Anzahl der bedruckten Plakate

Der Fakt Auflage hat weniger einen technischen als viel mehr einen finanziellen Aspekt. Sollten Sie mehrere Plakate drucken wollen, lohnt es sich bei den Herstellern nach möglichen Rabatten zu fragen. Je nach Qualität des Papiers können Rabatte schon frühzeitig möglich werden. Bei hochwertigen Drucken sind bereits 50 Exemplare mit Preisminderung versehen. Bei Normaldruck liegt der Rabatt bei ca. 250 Stück.

Anbietervergleich für Plakatdruck

Das angebotene Produkt ist ein Plakat in Größe DIN A0 (118,9×84,1 cm), farbig und wird mit Glanzlack, Mattlack und/oder laminiert veredelt.

Dabei stellte sich heraus, dass Onlinedruckereien wie Poster XXL und lokale Druckereien wie Jedro’s Weißenseer Druckhaus GmbH in ihren Preisen ähnlich sind. Der Vorteil bei den lokalen Druckereien ist freilich der Service und die kompetente Beratung vor Ort, während die Onlinedruckereien dafür übersichtliche Preislisten als Service auf ihrer Webseite präsentieren.

Hier finden Sie eine Tabelle mit Anbietern, bei denen Sie Ihre digitalen Bilder in Werbeplakate umwandeln lassen können (Hinweis: die Recherche erfolgte über Webseiten der Anbieter oder telefonisch).

Um einen fairen Vergleich zu erzielen, haben wir für das gewählte Produkt nur Shops gegenübergestellt, die die gleichen Dienste und Materialien anbieten.

 

Über die Autorin:
Nora Reiner ist 36 Jahre jung, begeisterte Hobby-Fotografin und Mitarbeiterin in einem kleinen Unternehmen. Sowohl in ihrer Freizeit als auch im Beruf stellt sich bei ihr oft die Frage, wo man Poster oder Werbematerial ausdrucken lassen sollte. Daraus ist die Idee entstanden, lokale und Onlinedruckereien preislich und vom Angebot her zu vergleichen.

 

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